Montag, 7. April 2008

KONSTANZ

Sonntag, 11. Mai 2008, um 14.00 Uhr, Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal

60 Jahre Israel

Festkonzert mit „Druschba – Chaverut“

Männerchor der Israelitischen Kultusgemeinde München

Chorleiterin: Tamara Oumanskaia

Musikalische Begleitung: Igor Bruskin

Moderation: Tamar Stock-Burger und

Ilja Oumanski

Deutsche, hebräische, jiddische und russische Lieder –

Eine musikalische Reise durch vieler Herren Länder

Veranstalter:

Israelitische Kultusgemeinde Konstanz K.d.ö.R.

Am 8. Mai 2008 jährt sich zum 60. Male der Unabhängigkeitstag des Staates Israel. Die Israelitische Kultusgemeinde Konstanz K.d.ö.R. wird die Staatsgründung – für Juden in aller Welt ein wichtiges Datum - am Sonntag, dem 11. Mai, um 14.00 Uhr im Wolkensteinsaal des Kulturzentrums mit einem öffentlichen Festkonzert des Männerchors „Druschba –Chaverut“ aus München feiern.

Der Chor „Druschba“ der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern wurde im Jahr 2000 gegründet. Seit 2002 hat die Chorleiterin und Dirigentin Tamara Oumanskaia die Führung der Truppe. Die Mitglieder des Chores sind ausschließlich jüdische Zuwanderer. Gegenwärtig zählt der Chor 27 Personen.

Mittlerweile bietet die Truppe den Zuhörern ein zweistündiges Programm mit Werken in Hebräisch, Jiddisch, Russisch, Englisch, Italienisch und Deutsch. Auf den Konzerten erklingen Lieder verschiedener Genres: Opernchöre, Volkslieder, Gebete und Romanzen. Für die Begleitung am Klavier ist der nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland (Österreich, Griechenland, Kroatien, Tschechien und Russland) bekannte Pianist Igor Bruskin zuständig.

Die Erfolgsgeschichte des Männerchors „Druschba - Chaverut“ (was auf Russisch beziehungsweise Hebräisch Freundschaft bedeutet) ist ein gelungenes Integrationsprojekt der Israelitischen Kultusgemeinde München. Die Zahl der Auftritte des Chors quer durch die Bundesrepublik nimmt stetig zu. „Druschba“ wird die Liebhaber gehobener Volkskunst auf eine musikalische Reise durch vieler Herren Länder mitnehmen und wie in zahlreichen anderen Städten auch das Publikum in Konstanz begeistern.

SÜDKURIER KONSTANZ

01.04.2008

Für Rabbiner und alle anderen Bürger

VON CLAUDIA RINDT

"Drehen Sie sich um, Frau Lot!", der Bestseller des israelischen Satirikers Ephraim Kishon, steht hier ebenso im Regal wie der Talmud auf Deutsch und Hebräisch, das bedeutendste Schriftwerk des Judentums. Die "Dr.-Erich-Bloch-und-Lebenheim-Bibliothek" der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz umfasst rund 3300 Bücher, die von jüdischen Autoren oder zu jüdischen Themen geschrieben wurden. Vor über 25 Jahren wurde die einzige öffentliche jüdische Bücherei in der Region eröffnet.

Thomas Uhrmann ist der gute Geist der Bibliothek. Sie ist in einem Raum des Hochhauses in der Sigismundstraße 19 untergebracht. Vor 13 Jahren übernahm Uhrmann die Leitung der Bücherei, die der Konstanzer Historiker und Philosoph Erich Bloch zusammen mit Else Levi-Mühsam, Tochter des Schriftstellers Paul Mühsam, aufgebaut hatte. Den finanziellen Grundstock steuerte der Schriftsteller Alfred Lebenheim bei. Ziel der Gründer war es, die Verständigung zwischen Juden und Nichtjuden zu verbessern. Jedermann sollte Zugang zu den Büchern haben, die Auskunft über Judentum und jüdisches Leben geben. Auch heute steht die Bibliothek jedem offen.

Wer Fragen zum Judentum hat, bekommt Antworten, durch die Literatur, aber auch durch persönliche Ausführungen von Thomas Uhrmann. "Es ist viel Nichtwissen da und die Schwellenängste sind hoch", stellt er fest. Er arbeitet daran, sie abzubauen. Die Bibliothek nutzen der Rabbiner der Kultusgemeinde, Usi Teitelbaum, wenn er auf Hebräisch Kommentare zu den über 600 Ge- und Verboten im Judentum liest, aber auch Schüler, wenn sie zum Holocaust forschen, oder Bürger die sich über die Alltagsgeschichte Israels informieren wollen. Jedes Buch der Bibliothek ist im Internet-Katalog des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes recherchierbar, dafür hat Thomas Uhrmann gesorgt, ein Bücherei-Profi. Er arbeitet im Hauptberuf beim Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg. Dort wurde die jüdische Büchersammlung katalogisiert. Das Rechercheangebot über Internet wird offensichtlich rege genutzt. Für den Monat Januar registrierte Uhrmann über 300 Zugriffe. Auch wenn der Bücherbestand weltweit abrufbar ist, in Fernleihe gibt der Bibliotheksleiter keine Exemplare heraus. Der Verwaltungs- und Kostenaufwand wären zu groß.

1000 Bände in 13 Jahren

In den 13 Jahren, in denen Uhrmann die jüdische Bibliothek leitet, seien rund 1000 Bände hinzugekommen, sagt der Leiter. Er träumt von einer vollständige Sammlung israelischer Literatur. Und auch Raritäten sind willkommen: "Wenn uns einer Harry Potter auf Hebräisch schenkt, dann würde ich den sofort nehmen." Die Bibliothek ist im Wesentlichen auf Schenkungen angewiesen. In fünf Ordnern hat Uhrmann viele Schriftstücke zur Geschichte der Bibliothek aufbewahrt, darunter Korrespondenz, aber auch handgeschriebene Blätter, mit denen Else Levi-Mühsam in der Anfangszeit für die Bibliothek warb. Dank Computerlayout sind die Informationsblätter inzwischen dekorativ und einladend gestaltet. Uhrmann liegt viel daran, dass die Bibliothek rege genutzt wird.

Öffnungszeiten:

Die Bibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde ist jeden ersten und dritten Montag im Monat von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Sie ist im ersten Stock des Hochhauses in der Sigismundstraße 19 untergebracht. Titel aus dem Bücherbestand sind im Internet recherchierbar unter:

http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/

oder im Regionalkatalog:

http://swb.bsz-bw.de/DB=2.203/