Dienstag, 2. September 2008

Konstanz, Sonntag, 7. September 2008

EUROPÄISCHER TAG

DER JÜDISCHEN KULTUR KONSTANZ 2008

Eine Veranstaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz und der Stadt Konstanz

Sigismundstraße 19

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Das geplante Programm von 11.00 – 18.00 Uhr:

Eröffnung durch Bürgermeister Kurt Werner und Benjamin Nissenbaum, 1. Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde

Ort der Veranstaltung: Sigismundstr. 19

Uhrzeit 11.00 Uhr

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Ausstellungen:

Die Konstanzer Mikwaot – Ritualbäder im Mittelalter und in der Gegenwart

Ort: Sigismundstr. 19, Neue Mikwe

Uhrzeit 11.00 Uhr-17.00 Uhr

Die Israelitische Kultusgemeinde – Bilder und Dokumente

Ort: Sigismundstr. 19, Eingangsbereich

Uhrzeit: 11.00 Uhr-17.00 Uhr

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Führungen in der Synagoge:

Titel der Veranstaltung: Religion und Tradition

Ort der Veranstaltung: Sigismundsr.19

Uhrzeit 11.30 Uhr, 14.45 Uhr

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Vorträge in der Bibliothek:

Titel der Veranstaltung: Rabbinische Literatur und Judaica

Ort der Veranstaltung: Dr.-Erich-Bloch-und-Lebenheim-Bibliothek, Sigismundstr.19, 1. Etage

Uhrzeit: 11.30 Uhr, 13.00 Uhr, 15.00 Uhr (und auf Nachfrage)

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Führungen in der Mikwe: Neubau der Mikwe (Ritualbad):

Ort der Veranstaltung: Sigismundsr.19

Uhrzeit: 14.00 Uhr, 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)

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Stadtführung:

„Juden im mittelalterlichen Konstanz“

Treffpunkt: Sigismundstr. 19

Uhrzeit: 14.00 Uhr

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Führung über den Jüdischen Friedhof

Treffpunkt: Hauptfriedhof, Wollmatinger Str.,

Eingangstor jüdischer Friedhof (rechts von der Einsegnungshalle)

Uhrzeit: 17.00 Uhr

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Änderungen vorbehalten

Info: Thomas.Uhrmann@bsz-bw.de 07531/88 41 76; http://www.bsz-bw.de/eu/blochbib/

Peter Stiefel: ikgkonstanz@t-online.de 07531/28 27 00;http://ikgkonstanz.blogspot.com/

Änderungen vorbehalten. Bitte Tagespresse beachten.

Dienstag, 26. August 2008

Israelitische Kultusgemeinde Konstanz, 24. August 2008:

Jüdisches Ritualbad (Mikwe) eingeweiht

Erstmals seit dem Mittelalter können Juden in Konstanz wieder ein speziell errichtetes Tauchbad für die rituelle Reinigung (Mikwe) nutzen. Im Beisein von Rabbiner Usi Teitelbaum, der die Konstanzer Israelitische Kultusgemeinde betreut, von Rabbiner Shlomo Shiff sowie Rabbiner Simche Krakovski, beide aus Israel, ist das Bad, das mit der Synagoge verbunden ist, am Sonntag, 24. August, feierlich eröffnet worden. Der Konstanzer Landrat Frank Hämmerle sprach, auch im Namen der Stadt Konstanz, ein Grußwort.

Das Bad ist nach dem Holocaust-Überlebenden Shimon Nissenbaum sel.A. benannt, der sich nach dem Krieg für den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde in Konstanz und den Erhalt jüdischer Friedhöfe sowie jüdischer Kulturdenkmäler in Polen eingesetzt hat. Seine Familie wählte dessen 7. Todestag zur Eröffnung des Bades. Sie und die Nissenbaum-Stiftung tragen die Baukosten.

Die Mikwe wurde nach strengsten religionsgesetzlichen Vorgaben errichtet. Um diese Vorschriften richtig zu befolgen, konnte Rabbiner Meir Posen, der international als einer der größten Spezialisten für den Bau von jüdischen Tauchbädern gilt, zur Beratung und Beaufsichtigung hinzugezogen werden. Bevor Rabbiner Posen in Konstanz Station machte, plante und beaufsichtigte er den Bau von Mikwaot unter anderem in Johannesburg, Shanghai, Peking, in Australien, Thailand, der Ukraine sowie in Südspanien, England und Paris.

Benjamin Nissenbaum, Erster Vorsitzender der Kultusgemeinde, blickte in seiner Eröffnungsansprache auf die Geschichte der Nachkriegsgemeinde zurück. Seinen Eltern Sonja und Shimon Nissenbaum sei es zu verdanken, dass sich in Konstanz wieder lebendiges jüdisches Leben entwickeln konnte. Nach dem von ihnen 1964 in die Wege geleiteten Bau einer privaten Synagoge und deren Erweiterung im Jahre 1999 habe schließlich nur noch eine Mikwe gefehlt. Seinem Vater sei es nicht vergönnt gewesen, ihre Fertigstellung zu erleben. 2000, ein Jahr vor Shimon Nissenbaums Tod, wurde mit dem ersten Spatenstich begonnen, aber unvorhergesehene technische Schwierigkeiten hätten den Bau verzögert. Nun aber konnte Benjamin Nissenbaum den am Bau der Mikwe Beteiligten, vor allem Rabbiner Meir Posen, dem Konstanzer Architekten Walter Finthammer, den Konstanzer Handwerksbetrieben und Gemeindemitgliedern seinen herzlichen Dank aussprechen.

Der Konstanzer Landrat erinnerte in seiner Rede daran, dass Shimon Nissenbaum in den 50er Jahren die Gemeinde Freiburg-Konstanz gründete und 1964 die private Synagoge, die von der Kultusgemeinde genutzt wird, in Konstanz errichten ließ. 1988, so Landrat Frank Hämmerle, sei die von ihm gegründete Israelitische Kultusgemeinde dann als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt worden. Nissenbaum habe seinen Glauben und sein religiöses Engagement an seine Kinder Gideon und Benjamin weitergegeben, die sich erfolgreich für die Belange der Gemeinde und die jüdischen Zuwanderer einsetzten. Mit der Einweihung der Mikwe hätten sie nun ein weiteres Zeichen für gelebte jüdische Religion in Konstanz gesetzt. Hämmerle überbrachte auch die Glückwünsche der Stadt Konstanz und deren Bürgermeister Claus Boldt und schloss mit den Worten: „Ein großer Wunsch von Shimon Nissenbaum war der Bau einer Gemeindesynagoge in Konstanz. Auch Benjamin und Gideon verfolgen unbeirrbar dieses Ziel. Hoffen wir, dass dies gelingen wird!“

Mittwoch, 20. August 2008

Einweihung einer neuen Mikwe in Konstanz

Am Sonntag, dem 24. August, um 12.30 Uhr, weiht die Israelitische Kultusgemeinde Konstanz in der Sigismundstraße 19 mit einem Grußwort von Landrat Frank Hämmerle eine neue Mikwe (Ritualbad) ein.

Zu diesem Anlaß und zur 7. Jahrzeit (Todestag) des Gemeindegründers Shimon Nissenbaum sel.A., dessen zuvor um 11.30 Uhr auf dem jüdischen Friedhof gedacht wird, werden zahlreiche jüdische prominente Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland in Konstanz erwartet.

Seit dem Mittelalter hat es in Konstanz kein jüdisches Ritualbad mehr gegeben. Die Mikwe, errichtet von der Familie Nissenbaum, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Synagoge und wurde nach strengsten religionsgesetzlichen Vorgaben errichtet.

Um diese Vorschriften richtig zu befolgen, konnte Rabbiner Meir Posen, der international als einer der größten Spezialisten für den Bau von jüdischen Tauchbädern gilt, zur Beratung und Beaufsichtigung hinzugezogen werden. Bevor Rabbiner Posen in Konstanz Station machte, plante und beaufsichtigte er den Bau von Mikwaot unter anderem in Johannesburg, Shanghai, Peking, in Australien, Thailand, der Ukraine sowie in Südspanien, England und Paris.

Nach dem jüdischen Religionsgesetz, der Halacha, sind eine Vielzahl von genauen Vorschriften zu beachten, damit eine Mikwe koscher, das heißt rituell tauglich, ist.

Das hebräische Wort „Mikwa“ - das in Deutschland meist benutzte Wort „Mikwe“ ist die jiddische Variante - bedeutet „Ansammlung von Wasser“. Dieses Wasser muss „lebendiges“ Wasser sein, und darunter versteht man Quell-, Grund- oder Regenwasser. Das Untertauchen in der Mikwe nach bestimmten Regeln ist eine spirituelle, geistige Reinigung und nimmt im jüdischen Leben einen hohen Stellenwert ein. So ist das Tauchbad beispielsweise nach der Berührung von Toten, für Frauen am Vorabend vor der Hochzeit, nach dem siebten „reinen Tag“ nach der Menstruation und nach einer besonders festgelegten Zeitspanne nach einer Entbindung vorgeschrieben. Männer nehmen das Tauchbad auch vor Beginn des Schabbat und der Feiertage, ein Toraschreiber vor dem Beginn des Schreibens einer Torarolle. Zudem schliesst die rituelle Reinigung in der Mikwe den schwierigen Prozess eines Übertritts zum Judentum ab.

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Dienstag, 3. Juni 2008

שבועות

Schawuot

6./7. Siwan 5768: 9./10. Juni 2008

Unsere G’ttesdienste an den Feiertagen

Sonntag, 8. Juni (Erew Schawuot): 19.30 Uhr

Montag, 9. Juni (1. Tag Schawuot): 9.30 Uhr

Montag, 9. Juni (Erew 2. Tag Schawuot): 19.30 Uhr

Dienstag, 10. Juni (2. Tag Schawuot): 9.30 Uhr mit Jiskor

Die G’ttesdienste werden geleitet von Rabbiner Usi Teitelbaum

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Donnerstag, 15. Mai 2008

Neuzugänge

in der

Dr.-Erich-Bloch-und-Lebenheim-Bibliothek (Judaica)

der Israeltischen Kultusgemeinde Konstanz K.d.ö.R.

http://www.bsz-bw.de/eu/blochbib/

(Auswahl):

Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)

60 Jahre nach dem Holocaust, 40 Jahre Deutsch-Israelische Beziehungen, 15 Jahre Zuwanderung:

Sammlung von fotokopierten Zeitungsartikeln (aus: "Stern", "Spiegel", "Jüdische Allgemeinde", "Süddeutsche Zeitung" u.a.), [zusammengestellt von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) für den ZWST-Jugendkongress

W 1499

Brumlik, Micha

Judentum – Was stimmt?

W 1500

Foerster, F. W.

Die jüdische Frage – Vom Mysterium Israels

W 1501

Kozodoj, Rut

Evrejskie Pradniki

(Jüd. Feste)

W 1502

Wouk, Hermann

Sto B’o’g moi (Dies ist mein G’tt)

W 1503

Gordon, Jehuda

Idi k svoim! Obrascenie k Evrejam (Geh zu den Deinen! Rückkehr zu den Juden)

W 1505

Steinsaltz, Adin

Sad k sebe (Der Schritt zum Selbst. Gespräche mit dem Rabbiner)

W 1506

Murmelstein, Benjamin

Geschichte der Juden – Des Volkes Weltwandern

W 1513

Hegau-Geschichtsverein

Jüdische Kultur im Hegau und am See

W 1514

Hahn, Joachim (Hrsg.)

Synagogen in Baden-Württemberg (2 Bd.)

W 1515 a

W 1515 b

Weigl, Josef

Das Judentum – Eine volkstümliche Darstellung

W 1519

Freimann, Aron

Hebr. Bibliographie, Jahrg. X (1906)

W 1520

Theilhaber, Felix A.

Juden in der deutschen Forschung und Technik (1931)

W 1521

Sobol, Joshua

Ghetto: Schauspiel in 3 Akten; mit Dokumenten und Beiträgen zur zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung

W 1524

Friedmann, Aron

Der synagogale Gesang

W 1525

Kitzmann, Stefan

Gegen das Vergessen – Denkmäler für die Opfer des Nationalsozialismus in Konstanz

W 1526

Morabito, Sergio

La Juive – Die Jüdin. Programmbuch zur Inszenierung von Jossi Wieler / Staatsoper Stuttgart 2008

W 1528

Seiffert, Hans-Hermann

Entrechtet - verschleppt – ermordet: Der Weg der Konstanzer Jüdin Johanna Hammel in die Gaskammer von Ausschwitz-Birkenau

Bi 667

Botschaft des Staates Israel

Israel in Bild und Text (60 Jahre Israel 1948-2008)

Bi 669

Maaß, Hans (Red.)

Wer nicht an wunder glaubt, ist kein Realist: 60 Jahre Staat Israel

Bi 671

Kochav, Sarah

Israel – Das Heilige Land (Bildband)

Bi 673

Jacoba Hilla und Max Moshe

Nächstes Jahr in Jerusalem (Bildband)

Bi 674

Kroyanker, David

Die Architektur Jerusalems

Bi 675

Roth, Philip

Lucy Nelson oder Die Moral (Roman)

Be 738

Janke, Jutta (Hrsg.)

Von armen Schnorrern und weisen Rabbis – Witze, Anekdoten und Sprüche

Be 742

D-78462 Konstanz · Sigismundstrasse 19 · 1. Stock (linker Lift)

Öffnungszeiten in der Regel jeden 1. und 3. Montag im Monat von 16 bis 18 Uhr

(ausgenommen jüdische, gesetzliche oder regionale Feiertage)

Änderungen vorbehalten

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Montag, 7. April 2008

KONSTANZ

Sonntag, 11. Mai 2008, um 14.00 Uhr, Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal

60 Jahre Israel

Festkonzert mit „Druschba – Chaverut“

Männerchor der Israelitischen Kultusgemeinde München

Chorleiterin: Tamara Oumanskaia

Musikalische Begleitung: Igor Bruskin

Moderation: Tamar Stock-Burger und

Ilja Oumanski

Deutsche, hebräische, jiddische und russische Lieder –

Eine musikalische Reise durch vieler Herren Länder

Veranstalter:

Israelitische Kultusgemeinde Konstanz K.d.ö.R.

Am 8. Mai 2008 jährt sich zum 60. Male der Unabhängigkeitstag des Staates Israel. Die Israelitische Kultusgemeinde Konstanz K.d.ö.R. wird die Staatsgründung – für Juden in aller Welt ein wichtiges Datum - am Sonntag, dem 11. Mai, um 14.00 Uhr im Wolkensteinsaal des Kulturzentrums mit einem öffentlichen Festkonzert des Männerchors „Druschba –Chaverut“ aus München feiern.

Der Chor „Druschba“ der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern wurde im Jahr 2000 gegründet. Seit 2002 hat die Chorleiterin und Dirigentin Tamara Oumanskaia die Führung der Truppe. Die Mitglieder des Chores sind ausschließlich jüdische Zuwanderer. Gegenwärtig zählt der Chor 27 Personen.

Mittlerweile bietet die Truppe den Zuhörern ein zweistündiges Programm mit Werken in Hebräisch, Jiddisch, Russisch, Englisch, Italienisch und Deutsch. Auf den Konzerten erklingen Lieder verschiedener Genres: Opernchöre, Volkslieder, Gebete und Romanzen. Für die Begleitung am Klavier ist der nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland (Österreich, Griechenland, Kroatien, Tschechien und Russland) bekannte Pianist Igor Bruskin zuständig.

Die Erfolgsgeschichte des Männerchors „Druschba - Chaverut“ (was auf Russisch beziehungsweise Hebräisch Freundschaft bedeutet) ist ein gelungenes Integrationsprojekt der Israelitischen Kultusgemeinde München. Die Zahl der Auftritte des Chors quer durch die Bundesrepublik nimmt stetig zu. „Druschba“ wird die Liebhaber gehobener Volkskunst auf eine musikalische Reise durch vieler Herren Länder mitnehmen und wie in zahlreichen anderen Städten auch das Publikum in Konstanz begeistern.

SÜDKURIER KONSTANZ

01.04.2008

Für Rabbiner und alle anderen Bürger

VON CLAUDIA RINDT

"Drehen Sie sich um, Frau Lot!", der Bestseller des israelischen Satirikers Ephraim Kishon, steht hier ebenso im Regal wie der Talmud auf Deutsch und Hebräisch, das bedeutendste Schriftwerk des Judentums. Die "Dr.-Erich-Bloch-und-Lebenheim-Bibliothek" der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz umfasst rund 3300 Bücher, die von jüdischen Autoren oder zu jüdischen Themen geschrieben wurden. Vor über 25 Jahren wurde die einzige öffentliche jüdische Bücherei in der Region eröffnet.

Thomas Uhrmann ist der gute Geist der Bibliothek. Sie ist in einem Raum des Hochhauses in der Sigismundstraße 19 untergebracht. Vor 13 Jahren übernahm Uhrmann die Leitung der Bücherei, die der Konstanzer Historiker und Philosoph Erich Bloch zusammen mit Else Levi-Mühsam, Tochter des Schriftstellers Paul Mühsam, aufgebaut hatte. Den finanziellen Grundstock steuerte der Schriftsteller Alfred Lebenheim bei. Ziel der Gründer war es, die Verständigung zwischen Juden und Nichtjuden zu verbessern. Jedermann sollte Zugang zu den Büchern haben, die Auskunft über Judentum und jüdisches Leben geben. Auch heute steht die Bibliothek jedem offen.

Wer Fragen zum Judentum hat, bekommt Antworten, durch die Literatur, aber auch durch persönliche Ausführungen von Thomas Uhrmann. "Es ist viel Nichtwissen da und die Schwellenängste sind hoch", stellt er fest. Er arbeitet daran, sie abzubauen. Die Bibliothek nutzen der Rabbiner der Kultusgemeinde, Usi Teitelbaum, wenn er auf Hebräisch Kommentare zu den über 600 Ge- und Verboten im Judentum liest, aber auch Schüler, wenn sie zum Holocaust forschen, oder Bürger die sich über die Alltagsgeschichte Israels informieren wollen. Jedes Buch der Bibliothek ist im Internet-Katalog des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes recherchierbar, dafür hat Thomas Uhrmann gesorgt, ein Bücherei-Profi. Er arbeitet im Hauptberuf beim Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg. Dort wurde die jüdische Büchersammlung katalogisiert. Das Rechercheangebot über Internet wird offensichtlich rege genutzt. Für den Monat Januar registrierte Uhrmann über 300 Zugriffe. Auch wenn der Bücherbestand weltweit abrufbar ist, in Fernleihe gibt der Bibliotheksleiter keine Exemplare heraus. Der Verwaltungs- und Kostenaufwand wären zu groß.

1000 Bände in 13 Jahren

In den 13 Jahren, in denen Uhrmann die jüdische Bibliothek leitet, seien rund 1000 Bände hinzugekommen, sagt der Leiter. Er träumt von einer vollständige Sammlung israelischer Literatur. Und auch Raritäten sind willkommen: "Wenn uns einer Harry Potter auf Hebräisch schenkt, dann würde ich den sofort nehmen." Die Bibliothek ist im Wesentlichen auf Schenkungen angewiesen. In fünf Ordnern hat Uhrmann viele Schriftstücke zur Geschichte der Bibliothek aufbewahrt, darunter Korrespondenz, aber auch handgeschriebene Blätter, mit denen Else Levi-Mühsam in der Anfangszeit für die Bibliothek warb. Dank Computerlayout sind die Informationsblätter inzwischen dekorativ und einladend gestaltet. Uhrmann liegt viel daran, dass die Bibliothek rege genutzt wird.

Öffnungszeiten:

Die Bibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde ist jeden ersten und dritten Montag im Monat von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Sie ist im ersten Stock des Hochhauses in der Sigismundstraße 19 untergebracht. Titel aus dem Bücherbestand sind im Internet recherchierbar unter:

http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/

oder im Regionalkatalog:

http://swb.bsz-bw.de/DB=2.203/